Von falschen Polizeibeamten bis zu Schockanrufen
Der Seniorenbeirat hatte Kriminalhauptkommissar Herbert Grieser, zuständig für Kriminalitätsprävention im Polizeipräsidium Oberbayern Süd, ins Haus der Vereine zum Thema ‚Schockanrufe‘ eingeladen.
Schon im Vorfeld hatte man dazu die eine oder andere Meinung hören können: „So etwas kann ja mir nicht passieren!“ Diese irrige Meinung versuchte Grieser zu entkräften, indem er zunächst auf Gefahren an der Haustür einging. Seien es gut gekleidete Damen, die etwas anbieten, sei es jemand, der vom Wassernotdienst kommt: Man sollte sich auf alle Fälle bemerkbar machen, jedoch die Tür nicht bereitwillig öffnen. „Am besten kann man sich vor solchen Haustürsituationen durch eine Gegensprechanlage oder ein Kastenriegelschloss absichern“, so Grieser.
Ein weiterer Bereich seien falsche Polizeibeamte, die den Opfern telefonisch die Gefährdung ihres Vermögens vorspielen, z.B. durch die angebliche Verbreitung von Falschgeld, wobei wiederum Geheimhaltung nötig sei. Hier wie in allen anderen Betrugsfällen hilft eine sofortige Rückfrage bei der Polizei unter der Nummer 110.
Besonders einschneidend sind sicher Situationen mit Notfällen aus der Verwandtschaft. Bei diesen Schockanrufen wird mit Vorliebe der sogenannte Enkeltrick angewandt, dass beispielsweise der Sohn oder die Enkelin nur durch die Sofortzahlung einer Notoperation gerettet werden könne. In jedem Fall wird ein Abholer angekündigt, dem Wertsachen oder Bargeld übergeben werden sollen. Auch hier hilft nur eines: Den Polizeinotruf 110 wählen und sich erkundigen.
In vielen sehr anschaulichen Beispielen zeigte Herbert Grieser Fälle auf, die den Teilnehmern an der Veranstaltung fast unmöglich erschienen. Leider waren nur wenige der besonders betroffenen älteren Generation anwesend, was auch Thomas Lainer vom Seniorenbeirat bedauerte.
Text und Bild: Erika Fischer