Schutz vor Kriminalität22.02.18 - Seniorenbeirat-Waldkraiburg

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Kriminalität gegenüber Senioren

Eine Zeitungsmeldung vom selben Tag lieferte den passenden Einstieg:
„Betrugsmasche Schockanruf“.

Für Kriminalhauptkommissar a.D. Günter Völker der Anknüpfungspunkt, um vor über 70 interessierten Zuhörern in der Black Box des Hauses der Kultur anhand von anschaulichen Beispielen über Kriminalität gegenüber Senioren zu referieren.

„Kann ich heute überhaupt noch auf die Straße gehen, ohne Opfer einer kriminellen Handlung zu werden?“ kam als erster Anstoß.
Man könne es – so die überzeugende Auskunft Völkers, der im Auftrag des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd als Sicherheitsberater für Senioren präventive Aufklärungsarbeit leistet. Denn nicht nur die Polizei sei ständig unterwegs, vielfach auch in Zivil; in Waldkraiburg trägt zudem die Sicherheitswacht zum Schutz der Bürger bei.
Die eindeutige Schwachstelle bei vielen älteren Menschen ist oft der Leichtsinn, der im Zaum gehalten werden sollte. Ein gekipptes Fenster, eine unverschlossene Garten- oder sogar Kellertür laden Kriminelle regelrecht ein.
Die meisten Einbrüche passieren nicht nachts, sondern zwischen 12 und 20 Uhr, in den Wintermonaten vielfach in der Dämmerung. Der materielle Schaden zählt dabei weit weniger als die seelische Belastung.
Einem ertappten Täter jedoch solle man sich auf keinen Fall in den Weg stellen. Zur Sicherheit muss man, auch wenn man zuhause ist, die Tür versperren, sie am besten mit einer Türspaltsperre versehen.
Für einen Alleinstehenden wirken Schockanrufe aufwühlend, denn er sei zunächst meist froh über jede telefonische Meldung. Eine klärende Nachfrage jedoch ist erstes Gebot.
Eine ganze Reihe von Vorsichtsmaßnahmen zählte Völker auf, vom vor Ort ausfindig gemachten Schlüsseldienst über Vertragsabschlüsse, deren Widerruf man nur durch Einschreiben gegen Rückschein tätigen darf bis hin zu verlockenden, aber unwahrscheinlichen Gewinnbeteiligungen und unsicheren Bestellungen bei Internet- Apotheken.


Noch so manche Frage wurde anschließend bei Kaffee und Kuchen im Bistro Cult an den Kriminaler herangetragen, und immer wieder kam sein Hinweis:
„Scheuen Sie sich nicht,  in jedem Zweifelsfall die Nummer 110 anzurufen!“

Text: Erika Fischer
Bilder: Michael Bartesch
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